Nardjes A.
Zum Werk
Auf seiner ersten Reise nach Algerien erlebt der Filmemacher und mehrmalige Berlinale-Gast Karim Aïnouz im Frühjahr 2019 die Proteste gegen eine fünfte Amtszeit des Präsidenten Bouteflika hautnah mit. Schnell fasst er den Entschluss, nicht wie geplant einen Film über die Heimat seines Vaters zu drehen, sondern die anhaltenden gewaltfreien Proteste der „Revolution of Smiles“ in Algier zu dokumentieren. Über Freunde lernt er die Aktivistin Nardjes kennen und begleitet sie am internationalen Frauentag, dem 8. März 2019, über 24 Stunden. Er zeigt sie Parolen skandierend auf einer Großdemonstration mit tausenden Demostrant*innen und nach dem gemeinsamen Abendessen tanzend im Club, wo sich alle von der Anspannung des Tages befreien. Die Kamera ist immer mitten im Geschehen.
Stellvertretend für eine neue, weltweit politisch engagierte Generation, zeichnet Aïnouz das Bild einer Jugend, die selbstbewusst gegen Korruption und für die demokratische Zukunft eines Landes auf die Straße geht, für dessen Unabhängigkeit von Frankreich bereits ihre Eltern und Großeltern kämpften.
Weltpremiere des Films am 23. Februar 2020 im Rahmen der 70. Berlinale
Produktion: Algerien / Frankreich / Deutschland / Brasilien / Katar 2020
Sprache: Arabisch, Französisch, Tamazight
Untertitel: Englisch
80’ Farbe
Regie Karim Aïnouz
Kamera Juan Sarmiento G.
Montage Ricardo Saraiva
Sound Design Sebastian Morsch
Ton Ilyas Mohammed Guetal
Regieassistenz Viviane Letayf, Mourad Hamla
Casting Sarah Trifi, Fouad Trifi
Herstellungsleitung Mario Brandão
Produktionsleitung Jule Jäger
Produzent*innen Marie-Pierre Macia, Christopher Zitterbart, Claire Gadéa, Richard Djoudi, Janaina Bernardes
- Karim Ainouz ist 1966 in Fortaleza, im Nordosten Brasiliens geboren. Nach Abschluss seines Architekturstudiums in Brasilien studierte er Film an der New York University. Seit 1990 dreht er Spiel- und Dokumentarfilme und arbeitet installativ. Sein...