Martin Gronemeyer

Mao, unser Idol

2017 | Film
(c) arte
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Mao Tsetung, Gründervater und Diktator des kommunistischen Chinas, prägte das Land wie kein anderer Politiker des 20. Jahrhunderts. In den 60er Jahren stürzte er sein Reich in die Kulturrevolution, eine grausame Massenkampagne, deren bittere Folgen bis heute nachhallen und deren Aufarbeitung in China selbst unerwünscht ist. "Mao, unser Idol" erzählt die Geschichte außergewöhnlicher europäischer Zeitzeugen, deren Lebenswege eng mit Mao Tsetung und seinen politischen Kampagnen verknüpft sind - innerhalb und außerhalb des abgeschotteten Landes.

Nur wenige westliche Zeitzeugen erlebten die Kulturrevolution hautnah in China. Einer ist der Engländer Paul Crook, dessen Eltern sich in den 40er Jahren Maos sozialistischer Revolution verschrieben hatten. Die Österreicherin Gudrun Alber wird im nordchinesischen Shenyang sogar Mitglied der Roten Garden, die im Namen Maos in einen neuen Klassenkampf ziehen.

In Westeuropa begeistern sich viele Studenten für Mao und seine Ideen. Für sie verkörpert er die Verbindung von Marxismus und asiatischer Weisheit, ein Führer, der sich dem Imperialismus der USA entgegenstellt und den Sozialismus von seinen bürokratischen Fesseln befreit. Der Grünen-Politiker Reinhard Bütikofer beginnt sich als Geschichtsstudent in Heidelberg für Mao und seine Ideen zu interessieren. Die Französin Daniele Palau gibt sogar ihr Studium auf, um als Fabrikarbeiterin für die maoistische Revolution zu werben. Als beide Anfang der 70er nach China zu reisen, werden ihre utopischen Vorstellungen auf eine harte Probe gestellt.

"Mao, unser Idol" erzählt die Geschichte außergewöhnlicher europäischer Zeitzeugen, deren Lebenswege eng mit Mao Tsetung und seinen politischen Kampagnen verknüpft sind - innerhalb und außerhalb des abgeschotteten Landes.

Dokumentarfilm | 2016 | arte | 55 min.

Regisseur: Martin Gronemeyer
Dramaturg, Script Consultant: Amos Ponger
Komponist: Matthias Petsche
Schnitt: Rainer Speidel


Erstausstrahlung: 10.10.2017

  • Grenzgänger
    Martin Gronemeyer, geboren 1979 in Düsseldorf, studierte Sinologie und Geschichte in Berlin. Heute arbeitet er als Dokumentarfilmer und Journalist mit Asienschwerpunkt u.a. für Arte und ZDF frontal21. In seinem Film „Himmel über Peking“ (Arte 2014)...