Anna Masoner, 1983 in Bozen geboren, studierte Medientheorie und -gestaltung, Geschichte sowie Kulturwissenschaft und -management in Linz, Wien, Melbourne und Paris. Während des Studiums arbeitete sie in der Lehrredaktion des Freien Radio...
Makerspaces in China
Basteln unter staatlicher Aufsicht - oder neue Wege in die Masseninnovation?
Zum Werk
Made in China - diese Bezeichnung steht in Europa für Massenproduktion, Billigwaren und abgekupferte Ideen. Dabei spielen Erfindungsreichtum und Kreativität eine immer größere Rolle in China. Erfinder organisieren Messen für Ideen, junge Technikbegeisterte treffen sich in Makerspaces und auf Technik-Festivals. Groß geworden ist die Makerbewegung in Kalifornien, im Umfeld der Gründer- und Start-Up Szene des Silicon Valley. In China stehen Makerspaces für ein neues ökonomisches Selbstverständnis: weg von der globalen Werkbank und dem Ruf, vor allem gut zu kopieren, hin zu eigenen, wegweisenden Entwicklungen. Die chinesische Regierung hat hohe Erwartungen an Makerspaces und fördert sie mit Zuspruch und Geld. Direkt neben den alten "Makerspaces" - den Fabriken, die für den Export produzieren - sollen die neuen, die innovativen Kreativplätze aus dem Boden wachsen.
Co-Autorin:
Alexandra Siebenhofer, geboren 1980, studierte in Österreich, China und den Niederlanden Wirtschaftsinformatik, Sinologie und Soziologie. Sie arbeitete einige Jahre als Übersetzerin aus dem Chinesischen, inzwischen hauptsächlich als Journalistin für Radio und Fernsehen.
Link zum Feature:
https://oe1.orf.at/artikel/640916/Makerspaces-in-China
Erstausstrahlung: 15.12.2017
Sender: Radio Österreich 1
© Alexandra Siebenhofer
© Alexandra Siebenhofer
© Alexandra Siebenhofer
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Zur Recherche
Vier Wochen unterwegs zwischen Shenzhen, Beijing und Shanghai, mit Mikro und Kamera - nachdem wir das Journalistenvisum kurz vor der Abreise nach wochenlangem Papierkrieg endlich in der Tasche hatten. Die meiste Zeit verbrachten wir in der chinesischen Techmetropole und Boomtown Shenzhen. Wir hatten sehr viel Glück mit unseren Interviewpartnern, die sich sehr zugänglich und verfügbar zeigten. Wir trafen UniversitätsprofessorInnen und StudentInnen (Technik und Soziologie), Maker, ArchitektInnen, KünstlerInnen, AktivistInnen, JournalistInnen, Tech-Unternehmer und StraßenverkäuferInnen. Die Interviewtermine waren dicht, wir sammelten so viel Material, dass wir neben dem Feature über die chinesische Kombination von Makerszene und Masseninnovation weiter Geschichten mitbrachten: ein Stadtportrait über Shenzhen sowie zwei Geschichten über die Waren-Logistikkette von China nach Österreich und die Herstellung von Elektronik in diversen Manufakturen in Shenzhen. China ist seit unserer Reise viel präsenter in unserer Berichterstattung als Technik- und Wirtschaftsjournalistinnen.