Land ohne Eltern
Zum Werk
Andrea Diefenbach beschreibt in ihrer Serie „Land ohne Eltern" die Lebenssituation von Arbeitsmigranten aus Moldawien, einem der ärmsten Länder Europas. Ihre Fotografien verdeutlichen geradezu schmerzhaft die Distanz zwischen zwei räumlich voneinander getrennten Welten: die der in der Heimat zurückgelassenen Kinder und jene der Eltern in der Ferne.
„Als ich im April 2008 in der ersten Klasse der Schule eines kleinen Dorfs im Südosten der Republik Moldau stand, wo die Lehrerin fragte, 'Wessen Eltern leben in Italien?' und etwa zwei Drittel der Kinder mit einer Mischung aus Stolz und Verlegenheit aufzeigten, war ich erschrocken. Es ist etwas völlig anderes, all die Statistiken über Arbeitsmigranten und Rücküberweisungen zu lesen, als in einem kalten Klassenraum vor 30 Sechsjährigen mit Wollmützen zu stehen und zu wissen, diese Kinder haben ihre Eltern oft seit Jahren nicht gesehen ...“
Kehrer Verlag, Oktober 2012,
124 Seiten, 73 Farbabbildungen,
Texte von Nicola Abé, Dumitru Crudu, Grigore Vieru
ISBN: 978-3-86828-337-2
www.andreadiefenbach.com
Pressestimmen
„Es gibt Bücher, die sind so gut, dass sie ein schmerzhaftes Glücksgefühl verursachen. Der Fotoband „Land ohne Eltern“ von Andrea Diefenbach ist solch ein Buch. Hier stimmt alles: Das Thema, das sich unserer aktuellen Wirklichkeit stellt. Die inhaltliche und formale Umsetzung, die so überlegt und erkenntnisreich ist, dass der Band trotz der Tragödie, die er erzählt, Genuss bereitet.“
Anette Schneider, NDR Kultur
- Andrea Diefenbach (*1974) hat 2006 ihr Studium mit der Serie "Aids in Odessa" an der Fachhochschule Bielefeld beendet. Die Arbeit wurde bei der Plat(t)form 2007 des Fotomuseums Winterthur ausgewählt und ehrenvoll erwähnt, gewann den Wüstenrot...