Kolyma
Zum Werk
»Man darf nichts zu verlieren haben, um heute hier leben zu wollen.« Sprichwort auf Kolyma
Kolyma: tiefster und bitterkalter Nordosten Sibiriens. In der Stalin-Ära wurden hier Millionen von Menschen unter schrecklichsten Bedingungen in Arbeitslager gesperrt und schürften nach Gold. Unzählige ließen ihr Leben. Für Beerdigungen gab es keine Zeit, die Leichen wurden oftmals nur am Rand der 2.000 km langen Kolyma-Straße verscharrt. Sie gilt als der längste Friedhof der Welt.
Filmemacher Stanisław Mucha unternimmt einen waghalsigen Roadtrip durch Kolyma. Von der Hafenstadt Magadan reist er nach Jakutsk, der kältesten Großstadt weltweit. Auf der Route der Gefangenen sucht er im Land von Gold und Tod nach dem Leben heute: Kann man dort lieben, lachen oder glücklich sein? Wie erzieht man die Kinder? Wie verdient man Geld, singt oder stirbt? Seine Begegnungen mit überraschend offenen Menschen ergeben das lebendige Porträt einer Region – immer im Schatten der Vergangenheit, die dort unwiderruflich festgefroren zu sein scheint.
„Kolyma“ ist ein skurriler Roadtrip in den Fernen Osten Russlands. Autorenfilmer Stanisław Mucha („Absolut Warhola“, „Tristia“) begibt sich auf eine filmische Odyssee und erweist sich als Grenzgänger zwischen West und Ost. In eindringlichen Bildern porträtiert er das heutige Leben in der Kolyma-Region, dem ehemaligen Zentrum des sowjetischen Straflagersystems. Sein unverwechselbarer schelmisch-ironischer Blick und seine Spürnase für Skurriles lassen einen bemerkenswerten Film entstehen. Ausgezeichnet als Bester Dokumentarfilm auf dem Achtung Berlin Filmfestival 2018.
Link zur Filmseite:
www.wfilm.de/kolyma/inhalt/
Credits
Buchautor: Stanisław Mucha
Regie: Stanisław Mucha
Kamera: Enno Endlicher
Schnitt: Stanisław Mucha, Emil Rosenberger
Musik: Eike Hosenfeld, Moritz Denis, Tim Stanzel
Ton: Tim Altrichter
Produzenten: Gerd Haag, Kerstin Krieg
Produktion: TAG/TRAUM Filmproduktion
Koproduktion: ZDF/3sat, Hessischer Rundfunk (HR)
Redaktion: Udo Bremer (ZDF/3sat), Lili Kobbe (HR)
Produktionsförderung: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Film- und Medienstiftung NRW, Deutscher Filmförderfonds (DFFF), Robert Bosch Stiftung, Literarisches Colloquium Berlin
Verleih: W-film Distribution (Deutschland)
Verleihförderung: Film- und Medienstiftung NRW, Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Robert Bosch Stiftung, Literarisches Colloquium Berlin
Filmdaten
Dokumentarfilm | Deutschland | 2017 | OmU | Untertitel: Deutsch
Länge: 85 Minuten, Farbe
- Stanisław Mucha (*1970 in Nowy Targ, Polen) studierte Schauspiel in Krakau sowie Film und Fernsehregie in Potsdam-Babelsberg. Seit 2000 ist er freiberuflicher Dokumentarfilmer, Spielfilmregisseur und Fotograf. Für sein Werk erhielt er verschiedene...