Hört die Zeugen!
Gespräche mit Holocaust-Überlebenden
Zum Werk
Es war an einem Abend in der Alten Synagoge in Erfurt. Auf dem Podium saß eine kleine zierliche Frau mit schlohweißen Locken, die wie Wattebäusche um ihr freundliches Gesicht gelegt schienen. Sie erzählte aus ihrem Leben und ihrer Jugend in Auschwitz. Bei aller Härte und Gnadenlosigkeit des Themas beeindruckte jene Éva Pusztai durch ihre Wärme und ihr Plädoyer an uns: Wir sollten doch bitte etwas besser auf die Welt und die Menschen aufpassen, als wir es bislang getan hätten.
Éva Pusztai habe ich seitdem einige Male getroffen und interviewt. Es entstand das tiefe Bedürfnis, aus diesen Tonaufnahmen mehr zu machen als nur einen kleinen Radiobeitrag. Es sollte ein Format sein, in dem jene Zeugen Zeugnis ablegen können, das Leben reflektieren und uns das hinterlassen, was ihnen wichtig ist. Etwas, das wir beherzigen und mitnehmen müssen, wenn sie nicht mehr sprechen können.
„Hört die Zeugen!“ ist deshalb Auftrag und gleichermaßen Titel dieser umfangreichen Produktion. Durch Ideen und Support von Familie Hackmann wurde vor allem in Krakau die besondere Begegnung mit dem letzten Klezmer des alten jüdischen Galiziens möglich. Entstanden ist auch ein MDR-Feature (Hörfunk) über den wunderbaren Musiker und seine Sicht auf Täter und Deutsche und die Frage: Wie kann man Lager, Ghetto und Gewalt überleben?
Ein CD-Projekt des Weimarer Dreieck e.V., 2017
Gespräche mit den Holocaust-Überlebenden Éva Fahidi-Pusztai, Leopold Kozłowski-Kleinman, Bertrand Herz, Esther Bejarano, Naftali Fürst und Anne Aquenin.
- Blanka Weber beendete 1993 ihre Ausbildung als Medienfachfrau in Dresden und arbeitete anschließend als Moderatorin und Autorin beim MDR und der Deutschen Welle sowie als Hörfunk-Korrespondentin beim Deutschlandradio. Seit 2014 arbeitet sie als...