Domino Effekt
Zum Werk
Auf den Ruinen eines Staates, den es nie wirklich gegeben hat, beginnen Natascha und Rafael ihr gemeinsames Leben. Er ist Sportminister der nicht anerkannten Republik Abchasien, sie eine russische Opernsängerin.
Für Rafael verließ Natascha ihren Mann und ihre Tochter und gab ihre Karriere in Russland auf. Voller Hoffnung und Enthusiasmus kam sie nach Abchasien. Aber was für beide ein neuer Anfang werden sollte, gestaltet sich zunehmend als ein Weg ins Ungewisse. Als die Sowjetunion zusammenbrach und die Welt das Ende des Kommunismus feierte, entstanden fernab von den alten Zentren neue Konflikte, die bis heute nicht gelöst sind.
So auch in Abchasien, einer kleinen Kaukasusrepublik am Schwarzen Meer, die sich infolge eines blutigen Bürgerkrieges von Georgien lossagte und deren Bürger bis heute in Erstarrung und politischer Isolation leben.
"Domino Effekt" porträtiert das ungewöhnliche Paar an der Schwelle zu einem Neuanfang. Sie müssen sich entscheiden: Ein Leben für die Vergangenheit, oder eine gemeinsame Zukunft. Natascha und Rafael geben nicht auf, denn sie haben viel zu verlieren – ihren Traum.
Buch & Regie: Elwira Niewiera und Piotr Rosolowski
Kamera: Piotr Rosolowski
Schnitt: Karoline Schulz und Andrzej Dąbrowski
Ton: Marcin Lenarczyk, Tomasz Wieczorek
Musik: Maciej Cieślak
Sprachen: Russisch/Abchasisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Polnisch
Dauer: 76 Min.
www.zeroone.de
niwira@web.de
rosolowski@yahoo.de
Eine Produktion von Zero One Film und Otter Films in Koproduktion mit RBB/ARTE.
Zur Recherche
"Seit langem faszinierte uns die komplizierte politische Situation im Kaukasus. Im Sommer 2012 konnten wir zu einer dreiwöchigen Recherchereise nach Abchasien aufbrechen. Vor Ort lernten wir unsere späteren Filmprotagonisten kennen: Rafael Ampar, den Sportminister der Republik und seine neue Ehefrau, die russische Opernsängerin Natascha, die seit einem Jahr mit Rafael in Abchasien lebte.
Einerseits spürten wir ihre große Liebe zueinander, andererseits war jeder für sich in seiner eigenen Welt und Vergangenheit gefangen. Wir begaben uns auf die Reise ins Innere ihrer unvollständigen Welt.
Natascha war innerlich zerrissen, hat viel aufgegeben und dadurch viel zu verlieren. Rafael trägt die Schrecken des Krieges noch immer mit sich herum, er fühlt sich schuldig und ist desillusioniert über die gescheiterten Hoffnungen seines Landes. Im Hintergrund der sehr persönlichen Geschichte steht das Land Abchasien. Ein wunderschönes, doch zerstörtes Land, in dem die Spuren des Krieges noch immer sichtbar sind. Während unserer Recherchereise besuchten wir auch viele Orte im ganzen Land und suchten nach starken Bildern, die das Land porträtieren könnten. Die einzigartige melancholische Szenerie bildet im Film eine interessante visuelle Ebene, in der die Menschen ebenso wie die zerstörten Gebäude vom Trauma der Gewalt und des Hasses gekennzeichnet sind."
- Elwira Niewiera (geb.1976 in Polen) ist eine polnisch-deutsche Regisseurin und Drehbuchautorin, die in Berlin lebt. In ihrer künstlerischen Arbeit setzt sie sich vielschichtig mit den politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen in Osteuropa...
- Piotr Rosołowski (geboren 1977 in Olsztyn/Allenstein, Polen) ist ein polnischer Regisseur, Drehbuchautor und Kameramann, der in Berlin lebt. Er absolvierte die Katowice Film School und erhielt ein Stipendium der Kunsthochschule für Medien in Köln...