Die Näherinnen
Zum Werk
Talentierte Leute wie eine Künstlerin, Schriftstellerin, die es nicht geschafft haben aus Makedonien zu flüchten, haben nur eine Wahl um zu überleben: Näherin zu werden.
Eriela, Beti und Vesna sind Näherinnen in der Kleinstadt Stip in Makedonien. Wollten sie eine ihrer Blusen kaufen, müssten sie dafür einen Monat hart arbeiten. Unter den Frauen herrscht Vollbeschäftigung, die Männer hingegen hatten nach der Wende weniger Glück und sind arbeitslos. Eine Situation mit viel Konfliktpotenzial, denn welcher Mann, der es gewohnt ist, mit Stolz seiner Arbeit nachzugehen, lässt sich schon gerne von einer Frau aushalten?
Anhand der Textilindustrie wird die Parabel der Kinder der Wende in Makedonien erzählt. “Die Näherinnen” wirft einen Blick hinter die Gardinen der Globalisierung.
Produktion: gebrueder beetz filmproduktion
2010, 30 Min.
Zur Recherche
Dank der Grenzgänger-Recherche konnte Biljana Garvanlieva nicht nur ein enges Verhältnis und Vertrauen zu den Protagonisten aufbauen, sondern auch einen makedonischen Koproduktionspartner gewinnen, so dass „Die Näherinnen“ als deutsch-makedonische Koproduktion gedreht werden konnte. Die Regisseurin schreibt "Die internationale Mischung des Teams ist mehr als die Summe der Mitglieder. Meine „Heimat“-Kenntnis und der neugierige Blick der „Ausländer“ ergänzen sich und schaffen so das nötige Verhältnis von Nähe und Distanz zum filmischen Stoff."
- Biljana Garvanlieva (1973-2016) wurde in Skopje, Makedonien, geboren und lebte und arbeitete als freie Autorin und Regisseurin in Berlin. Nach einem Dramaturgiestudium in Skopje erhielt sie 1999 ein DAAD-Stipendium für Theater- und Filmwissenschaft...