Olga Grjasnowa

Der Russe ist einer, der Birken liebt

2012 | Buch
Cover
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Mascha Kogan ist intelligent, begabt, hübsch, die Welt steht ihr offen. Sollte man meinen. Als jüdischer Kontingentflüchtling ist sie mit ihren Eltern aus Baku, Aserbaidschan, nach Deutschland gekommen, im Gepäck traumatische Erinnerungen, über die sie nicht sprechen kann. Die junge ambitionierte Frau ist in Deutschland angekommen, absolviert ein Doppelstudium, möchte Dolmetscherin bei der UNO werden. Aber ihre Vergangenheit holt sie immer wieder ein. „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ ist die Geschichte einer Identitätssuche und eines Trauerprozesses. Die meisten von Olga Grjasnowas Protagonisten haben keine deutsche Ahnenlinie und sind doch Teil der deutschen Kultur. Sie fordern diese Teilhabe ein und wehren sich, wenn man sie ausschließen will. Olga Grjasnowas Debut ist ein sehr lebendiges Buch, das vor Witz und Zorn sprüht.

"Mit diesem Buch gibt eine Erzählerin ihr Entréebillet für die deutsche Literatur ab, von der man sich noch viel erhoffen kann." Tilman Krause, Die Welt 31.3.2012 

Olga Grjasnowa erhielt für ihr Romandebüt den Klaus-Michael-Kühne-Preis 2012 des Harbour-Front-Literaturfestivals.

Roman
288 Seiten, fester Einband
Carl Hanser Verlag, 06.02.2012
ISBN: 978-3-446-23854-1

Als Hörbuch erhältlich, Sprecherin Julia Nachtmann

Zur Recherche

Die Autorin verbrachte als Grenzgänger-Stipendiatin im Herbst 2011 sechs Wochen im Kaukasus, in Aserbaidschan, Georgien und Armenien, um vor Ort ihre eigenen Kindheitserinnerungen aufzufrischen und das, was sie im Vorfeld bereits recherchiert hatte, mit aktuellen Eindrücken zu unterfüttern. „In den ersten Tagen bin ich viel durch Baku spaziert – ich habe die Stadt kaum wiedererkannt. Nicht diese Stadt hatte ich verlassen. Besonders wertvoll für meine Arbeit waren die Gespräche mit den Zeitzeugen, u.a. mit einigen der sehr wenigen übriggebliebenen Armenier in Baku."

  • Autorenfoto Olga Grjasnova
    Olga Grjasnowa wurde in Baku, Aserbaidschan, in einer russisch-jüdischen Familie geboren. Dort arbeitete der Vater Oleg Grjasnow als Rechtsanwalt und die Mutter Julija Winnikowa als Musikwissenschaftlerin. 1996 übersiedelte die Familie als...