Christoph Kersting

Aufbruch in Armenien

2019 | Hörfunk
Gyumri Containerdorf
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Armenien soll zum IT-Zentrum der gesamten Region ausgebaut werden, und tatsächlich
bietet die IT-Branche für viele junge Menschen im Land der einzige Job-Perspektive: Es
gibt 12.000 unbesetzte Stellen in diesem Bereich. Von der Ausbildung konnte ich mir im
Gyumri Technology Centre GTC einen Eindruck verschaffen. Dort traf ich junge Armenier,
die es zwar größtenteils ins Ausland zieht, die aber irgendwann auch wieder zurückkehren
wollen in ihre Heimat. Im GTC haben sich seit 2015 auch Startups angesiedelt, die Apps
für den Weltmarkt produzieren.
Zur generellen Aufbruchstimmung im Land passt auch, dass sich nicht nur wirtschaftlich,
sondern auch im sozialen Bereich etwas tut in Armenien. Davon konnte ich mich in einer
Einrichtung für behinderte junge Menschen ebenfalls in Gyumri überzeugen. Emili
Aregak, Emils kleine Sonne, ist die erste Einrichtung überhaupt, die in Armenien nach
modernen Standards arbeitet. Denn wie in vielen ehemaligen Sowjetrepubliken ist das
Thema Behinderung bis heute stark tabuisiert. Die Einrichtung hat sogar ein Cafe in der
Fußgängerzone von Gyumri eröffnet, in dem einige junge Menschen mit Beeinträchtigung
arbeiten.

Link zum Feature:

www.deutschlandfunkkultur.de/aufbruch-in-armenien-ein-jahr-nach-der-samtenen-revolution

  • Christoph Kersting
    Christoph Kersting, geboren am 12.06.1969 in Köln, wuchs in Paderborn auf und studierte in Bremen und London Osteuropäische Kulturgeschichte, Russisch und Germanistik. Es folgte ein Tageszeitungsvolontariat. Seit 2001 berichtet er als freier Hörfunk...