Andrzej Klamt

ABCHASIEN - Ein Land in der Schwebe

2008 | Film
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Seit dem Zerfall der Sowjetunion geriet der Kaukasus zum Spielball geopolitischer Interessen. Besonders stark ist hier das Engagement der USA hervorzuheben. Die kleine, von keinem Land der Welt anerkannte, Republik Abchasien spielt dabei eine besondere Rolle. Abchasien war in der Sowjetzeit ein Teil von Georgien und wegen seiner landschaftlichen Reize das Ferienparadies des Landes. Doch Anfang der 90er spaltete sich Abchasien von Georgien ab, in einem mit großen Verlusten geführten Krieg. Fast 250.000 ethnische Georgier, die Hälfte der Bevölkerung Abchasiens, flüchteten oder wurden vertrieben.

Seit 1994 überwachen eine 2.000 Mann starke russische Friedenstruppe und eine UNO Beobachtermission den brüchigen Waffenstillstand von 1994. Die russische Politik hat aber den abchasisch-georgischen Konflikt instrumentalisiert und hofft mit Hilfe von Abchasien das zur NATO strebende Georgien an sich zu binden bzw. zu destabilisieren. Die Dokumentation stellt den deutschen Zuschauern zum ersten Mal in dieser Ausführlichkeit ein in Europa kaum bekanntes Land vor. Der Film zeigt die betörend schönen subtropischen Landschaften Abchasiens, besucht Menschen, die noch nach traditioneller kaukasischer Art in Bergdörfern wohnen, schildert aber zugleich auch die verfahrene politische Lage des Landes.

Buch und Regie: Andrzej Klamt
Kamera: Maciej Zemojcin
Schnitt: Armin Riegel, Arnold Gralinski
Musik: Alex Sonntag
D 2008, 30 Min.

Andrzej.Klamt@t-online.de

Eine Produktion der halbtotal film mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung.

  • Autorenfoto Andrzej Klamt
    1964 wurde Andrzej Klamt in Polen geboren, wo er seine Kindheit verbrachte und schließlich im Alter von 15 Jahren in die Bundesrepublik Deutschland aussiedelte. Während er von 1985 bis 1990 Filmwissenschaft und Slavistik in Frankfurt am Main...