Die ideale (post-)sozialistische Frau?
Sex- und Genderstereotype in Osteuropa aus der Sicht von
Yevgenia Belorusets, Katja Fedulova und Katarzyna Kalwat
Texte & Interviews: Constance Krüger / Konzeption & Produktion: Mandy Seidler (LCB)
DIGITAL ESSAY AUF DEUTSCH DIGITAL ESSAY AUF ENGLISCH
Die sozialistischen Gesellschaften galten lange als die Geburtsstätte der Gleichberechtigung, indem sie auf die Eingliederung der Frauen in die Erwerbsbevölkerung setzten. Ewige Kämpferin, Arbeiterin, kluge Lebensgefährtin, sorgende Mutter und natürlich die unnahbare Schöne – diese normativen Rollenbilder werden heute in Osteuropa kritisch hinterfragt und aufgebrochen. Das Rollenbild der Frau indes, das heute zumeist öffentlich kultiviert wird, ist das der Hüterin des Familienherds und der glücklichen Mätresse. Eine Renaissance der Häuslichkeit ist zu beobachten, und mit der Implementierung immer restriktiverer Abtreibungsgesetze in einigen Ländern eine Verstärkung der staatlichen und kirchlichen Kontrolle über den weiblichen Körper. Inwiefern war die in kommunistischen Regimen proklamierte Gleichberechtigung tatsächlich gelebte Realität und wie haben sich die Rollenbilder in der Gegenwart verschoben? Wir baten die ukrainische Autorin Yevgenia Belorusets, die russische Filmemacherin Katja Fedulova und die polnische Theaterregisseurin Katarzyna Kalwat sich gemeinsam mit der Gender- und Kunsthistorikerin Constance Krüger auf eine persönliche Spurensuche zu begeben und in einem Digital Essay zu verarbeiten, wie sich die Thematik in ihrer künstlerischen Arbeit wiederfindet.
Der Digital Essay entstand im Rahmen des Grenzgänger-Festivals //open : closed borders//, gefördert von der Robert Bosch Stiftung, und des Festivals POSTWEST der Volksbühne Berlin, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.